Rezension "Totensonntag"

von Sonic Seducer

Mehr als eine typische Mittelalter-Metal-Band wollten sie ohnehin seit jeher sein, und auch das neue Studioalbum zeugt vom großen Bemühen um Ungewöhnlichkeit. "Totensonntag" fällt primär durch eine überdurchschnittliche Vielzahl an verbauten Ideen aus, welche von der beteiligten Instrumentalsektion nach Kräften reproduziert werden. Und was die musikalischen Einflüsse anbelangt, die scheinen bei den Renaissanceliebhabern Cumulo Nimbus wirklich zahlreicher als ein großer Eichenbaum Blätter hat. Mittelalterlich robust geschmiedeter Hartstahl trifft hier auf lustvoll verspielte Arrangements, recht schwere Grooveparts schlagen zuweilen in furios getaktete Thrashattacken über und satt rockende nebst epischen Passagen schlagen immer mal wieder in eher besinnliche beziehungsweise balladeske Anklänge über. Der nicht selten bewusst verschroben angelegte Mix des Sextetts beinhaltet neben genretypischen Schwermetallklangbildern auch diverses altertümliches Instrumentarium wie beispielsweise Mandoline, Krummhorn, Laute, Flöte und eine Violine. Letztere wird von einer Lady namens Doro verwöhnt, welche wiederum neben der Stimme von Flötistin Carolynn auch gerne Gesänge beisteuert. Der Folkloreanteil agiert zumeist als konturierendes Beiwerk, doch zuweilen bieten die Landsberger auch reine Akustikintermezzi.

Markus Eck