Rezension "Totensonntag"

von Metal Inside

Der äußere Eindruck, will heißen das beliebige Coverartwork, hat mich zunächst abgeschreckt von „Totensonntag“, dem aktuellen Output der bayerischen Renaissance Rocker CUMULO NIMBUS – außerdem muß ich mich bloßstellen, indem ich gestehe, keines der bisherigen vier Alben gehört zu haben, was sich angesichts der vorliegenden Scheibe als arge Bildungslücke erweist. Die Mannschaft liefert nämlich astreinen Mittelalter Metal ab, der nicht vorrangig von dick aufgetragenen Burgen-und-Schlösser-Klischees lebt, sondern von rockiger Frische und griffigen Ideen, die ich in dieser Umsetzung bislang von keiner genregleichen Band vor Ohren geführt bekommen habe. Die Vermengung knackiger Gitarrenläufe und zarten Flötentönen deckt sich zu hundert Prozent mit meinem Geschmack, auch der anfänglich gewöhnungsbedürftige männliche Klargesang trifft spätestens beim dritten Lied voll ins Schwarze, zumal sich weitere Stimmen zu ihm gesellen und diesbezüglich eine Melange von System Of A Down und In Extremo fabrizieren. Überhaupt lassen sich CUMULO NIMBUS akustisch streckenweise perfekt mit System Of A Down vergleichen – ganz gleich wie bizarr dies auch anmuten mag. Das Songwriting hingegen deutet dann wieder eher zu In Extremo, ebenso verhält es sich mit der lyrischen Ausrichtung des Albums. Unterm Strich leistet sich „Totensonntag“ nicht eine einzige Schwachstelle und darf von Freunden harter Musik, die auch einen üppigen Hang zum feinen Geist in sich tragen, exzessiv genossen werden, denn wenn man elf Kompositionen dieser Exklusivität und Kreativität auf die Beine stellen kann, dann verdient man den Platz in der Rubrik ‚Pflichtkauf’. Unbedingt reinhören also – CUMULO NIMBUS liefern absolute Spitzenklasse!

hm